ALIKE-Projekt: Autonomes Ridepooling für Hamburg

Gemeinsam mit Partnern entwickelt MOIA im Modellprojekt ALIKE ein System für autonome On-Demand-Shuttles in Hamburg.

Erstmalig größere Flotten autonomer Shuttles auf Hamburgs Straßen möglich macht dies das Projekt ALIKE: Gemeinsam mit Partnern entwickelt MOIA ein modernes, per App buchbares System für autonomes Ridepooling, das den klassischen ÖPNV aus Bus und Bahn ergänzt und einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Mobilitätswende in Städten leistet. 

ALIKE integriert autonom fahrende Flotten von zwei Betreibern und verschiedene Fahrzeuge nahtlos in ein gemeinsames Ridepooling-Angebot. Dieses Zusammenspiel aus privaten und öffentlichen Unternehmen macht die Einzigartigkeit dieses Projektes aus. 

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren mit 26 Millionen Euro. Hamburg leistet mit dem Projekt ALIKE eine Blaupause zur Umsetzung der Mobilitätswende in Städten: autonomes Ridepooling als geteiltes Mobilitätsangebot für alle, die flexibel und nachhaltig unterwegs sein wollen.  

Die Ziele im ALIKE-Projekt:  

  • Erprobung eines autonomen On-Demand-Dienstes im Realbetrieb in Ergänzung zum klassischen ÖPNV aus Bus und Bahn

  • Entwicklung eines skalierbaren Gesamtsystems, das auch auf andere Städte und Regionen ausgeweitet werden kann

  • Erreichen des SAE-Automatisierungslevels 4 (hochautomatisiertes Fahren) 

  • Erforschung der Akzeptanz autonomer Fahrangebote in der Praxis

  • Projektergebnisse sollen die Basis für nachfolgende Kommerzialisierung und Skalierung von Ridepooling-Diensten schaffen 

Sechs Partner bündeln ihre Expertise 

Das Projekt ALIKE bringt unterschiedliche Projektpartner mit ihren jeweiligen Stärken zusammen: Erstmals treiben Verkehrsunternehmen, Ridepooling-Anbieter, Fahrzeughersteller sowie Expert*innen aus Wissenschaft und Politik das Thema autonomes Ridepooling gemeinsam voran.  

Mit der HOCHBAHN als zweitgrößtes Nahverkehrsunternehmen in Deutschland und MOIA arbeiten zwei etablierte Mobilitätsdienstleister zusammen. Beide konnten bereits Erfahrungen mit autonomen Fahrzeugen sammeln und verfügen mit der hvv switch-App und der MOIA-App über bewährte Plattformen für Buchungen.  

Bei ALIKE kommen zwei Fahrzeugtypen zum Einsatz: der ID. Buzz AD von Volkswagen Nutzfahrzeuge und der Mover von HOLON, einer Tochter von BENTELER.  

MOIA nimmt im Projekt eine Doppelrolle ein: Neben dem Betrieb des ID. Buzz AD stellt MOIA die Betriebs- und Ridepooling-Software für beide Betreiber und Fahrzeugtypen bereit und integriert damit alle Projektbestandteile in einem umfassenden Angebot. 

Darüber hinaus wird im Rahmen von ALIKE die gesellschaftliche Akzeptanz des autonomen Fahrens im öffentlichen Verkehr untersucht und das Mobilitätsverhalten der Nutzenden modelliert. Geplant sind dafür umfassende Informationsangebote sowie Befragungen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen anschließend in die Modellierung ein, um mithilfe verschiedener Szenarien die Auswirkungen des autonomen Angebots zu bewerten.

Das Institut für Verkehrswesen (IfV) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begleitet das Projekt wissenschaftlich. Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) nimmt eine wesentliche Rolle im Genehmigungsverfahren ein. Innerhalb des ALIKE-Projektes soll das SAE-Automatisierungslevel 4 (hochautomatisiertes Fahren) erreicht und umgesetzt werden.  

Ein weiterer, assoziierter Partner ist die DRM Datenraum Mobilität GmbH. Diese wird das Konsortium dabei unterstützen, einen geeigneten Anwendungsfall für einen europäischen Datenraum für den Bereich Mobilität (Mobility Data Space) zu definieren, um das Teilen von Daten zu stärken.

Hamburg schafft mit ALIKE eine Blaupause zur Umsetzung der Mobilitätswende in weiteren Städten

Das ALIKE-Betriebsgebiet 

Das Betriebsgebiet von ALIKE wurde so gewählt, dass der Service eine möglichst hohe Sichtbarkeit im Stadtzentrum Hamburgs erreicht und den bestehenden ÖPNV optimal ergänzt. Insgesamt umfasst das Servicegebiet 37 Quadratkilometer. 

Die Fahrzeuge: der ID. Buzz AD von Volkswagen und der Mover von HOLON 

Der ID. Buzz AD von Volkswagen Nutzfahrzeuge wird das erste autonome Serienfahrzeug von Volkswagen sein und hat bereits erste Tests auf öffentlichen Straßen erfolgreich absolviert. Der ID. Buzz AD bietet die ideale Größe für den Betrieb in Ballungsräumen – kompakt, wendig und mit optimaler Raumausnutzung für bis zu vier Personen.  

HOLON’s Mover hingegen ist ein Shuttle für bis zu 15 Fahrgäste und wurde barrierefrei gestaltet: Eine automatische Rampe, ein gesicherter Rollstuhlplatz sowie akustische und visuelle Unterstützungssysteme gewährleisten eine zugängliche Nutzung für alle Passagiere.  

Beide Fahrzeuge sind mit einem Self-Driving-System des Technologieunternehmens Mobileye ausgestattet. Die Fahrzeuge nutzen Kameras, Radare und Lidare für eine 360-Grad-Umfelderkennung sowie Hochleistungsrechner für die Umsetzung der Daten in Fahrbefehle.

ALIKE Projektinfos

Projektinfo

  • 36 Monate Projektlaufzeit (2024-2026)

  • Förderung durch BMDV

Fahrzeuge

  • Bis zu 20 Prototypen-Fahrzeuge mit Sicherheitsfahrer*in bzw. Fahrzeugbegleiter*in

  • Gemischte Flotte (VW ID. BUZZ AD und Mover von HOLON)

Bedienkonzept

  • Entgeltfreier Testbetrieb

  • Flächenbetrieb mit definierten Bedienzeiten und Haltepunkten

Kund*innen  und Buchung

  • Realbetrieb mit Testkund*innen in geschlossener Nutzendengruppe

  • Service buchbar über MOIA App und hvv switch App

  • Erweiterte Funktionalitäten für barrierefreie Nutzung

Begleitforschung

  • Akzeptanzforschung, Verkehrsmodellierung, CO2-Berechnungen

  • Workshops / User Research AD Betrieb und Barrierefreiheit

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Bei Anfragen

David Gölnitz
Pressesprecher / Senior Communications Manager